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Suzuki Night of the Jumps | Cologne
The Backspin Story
story by TT | pics by Andre Villa, Wikinger


Beim 10. Lauf des IFMXF-Worldcups traten bei der SUZUKI-NOTJ in Köln 13 Fahrer an, um sich zusätzliche WM-Punkte zu sichern. Da sich Favorit Mat Rebeaud bereits im Training verletzte (er brach sich beim Versuch eines Superman-Backflips den linken Oberschenkel und wurde abends noch operiert) und auch Nicolas Ortuno (Wirbelbruch) verletzt ausschied (wir wünschen beiden an dieser Stelle gute Besserung), war es wieder völlig offen, wer diesen Contest für sich entscheiden würde.

Im Vorlauf hatten die Fahrer 70 sec. Zeit, um in ihrem Run 8 Sprünge zu zeigen. Der jeweils letzte Sprung wurde dabei doppelt gewertet. Die höchstmögliche Wertung, die im Vorlauf erreicht werden konnte, betrug also 270 Punkte. Libor Podmol (der, wie er uns in seiner Kolumne bereits mitgeteilt hat, beim freestyle.ch verletzt aufgeben mußte) hatte vor dem Start nur einen Wunsch: "Ich fahr´einfach da raus und versuche einen sauberen Run ohne Sturz zu zeigen"! Hat leider nicht ganz geklappt, denn er stürzte bereits beim 1. Sprung. Nach einem Short-Distance Backflip schlug er unsanft auf. Glücklicherweise ohne Verletzung und mit dem festen Willen weiterzumachen. Er stand sofort wieder auf, aber sein Bike war zu verzogen um weiterzufahren.

Alvaro Dal Farra
Alvaro Dal Farra
Auch für Jey Rouanet (der beim freestyle.ch den 2. Platz belegte und den Whip-Contest gewann) kam das vorzeitige Aus. Er fuhr einen guten Run mit 9 o´clock, Rock Solid und Long-Distance Backflip, stürzte aber bei einem Nac-Nac Backflip. Schnell raus war auch Fabian Bauersachs. Er begann seinen Lauf mit einem perfekten One-handed Seatgrab Indian Air, was vielleicht auf Grund seiner Kapselprobleme der linken Hand nicht grad´ die beste Idee war, denn noch vor Ende des Runs mußte er nach einem Cliffhanger wegen zu starker Schmerzen aufgeben. Große Erwartungen hatte ich eigentlich, was Jimmy Fitzpatrick anbelangt, aber er brauchte einfach zu viel Zeit, um in seinen Lauf zu finden.

Nach mehreren Dead-Sailers zeigte er noch Hartattack, One-handed Seatgrab Indian Air, Shoebox und One-handed SG to Nothing to One-handed SG. Für eine gute Punktzahl haben diese wenigen Tricks, die er noch gezeigt hat, natürlich nicht ausgereicht, aber ich bin davon überzeugt, daß wir von ihm noch einiges hören werden.

Gehört haben wir auch schon viel von Oystein Kjorstad, der ja auch immer für eine Überraschung gut ist. Er fuhr auch einen sauberen Run mit Tsunami, Holyman to One-handed SG Indian Air und Hartattack, aber da Variation sehr hoch bewertet wird, sollte er beim nächsten Mal vielleicht noch ein oder zwei zusätzliche Bar-Tricks im Gepäck haben. Auch am Start war Upforce rider Tobi Immler, der echt leckere Tsunamis aus der Rampe gehauen hat, sich aber nicht für das Finale qualifizieren konnte. Wirklich überrascht hat mich Freddy Peters, der hier seinen ersten Short-Distance Backflip im Contest zeigte. Im Mai hatte er uns ja im Interview gesagt, daß er den Backflip nicht sonderlich mag, ihn aber trotzdem trainieren wird.

Massimo Bianconcini
Massimo Bianconcini

Ob es jetzt am Training oder am "Go Fast" energy-drink lag, wird er uns vermutlich in Kürze verraten. Für dieses Mal hat es nicht ganz zum Finale gereicht, aber da er erst 20 ist wird er bestimmt ein heißer Kandidat für die nächste Saison, denn Flintstone, Cliffhanger und 9 o´clock gehören bereits zu seinen Standards.

Whip session by Remi and Busty
Remi Bizouard & Busty Wolter

Um dem Publikum zu zeigen, was man sonst noch alles mit MX-Maschinen anstellen kann, gab es dann den Whip-Contest, der dieses Mal nicht im Team, sondern als Einzelwertung in einer Jam-Session ausgefahren wurde. Dort traten bis auf Martin Koren (der wegen seines schon mal gebrochenen Rückens kein zusätzliches Risiko eingehen wollte) alle Finalteilnehmer gegeneinander an. Das Starterfeld setzte sich aus Massimo Bianconcini, Alvaro dal Farra, Busty Wolter, Remi Bizouard und Morgan Carlson zusammen. Ca. 10 Minuten lang wiedersprachen die 5 Rider wieder einmal allen Gesetzen der Schwerkraft, wobei immer der jeweils "schlechteste" von den Judges aus der Jam gezogen wurde.


Wobei: "Schlechteste" ist hier ein relativ dehnbarer Begriff und ich bin heilfroh, daß nicht beurteilen zu müssen, denn der level ist hier schon ziemlich komprimiert. Das Publikum war von allen begeistert, was nicht zuletzt auch an der Band POOLSTAR gelegen haben könnte, die während der Jam gespielt haben. Als einziger Deutscher im Feld hatte Busty die Menge natürlich auf seiner Seite, aber da hier, wie schon gesagt, nicht der Geräuschpegel sondern das Urteil der Judges zählte, langte es für ihn nur zum 3. Platz hinter Morgan Carlson und Remi Bizouard.

Anschließend folgte der Highest-Air. Bei diesem Teil des Contests ist es auch für das Publikum einfach nachzuvollziehen, wer warum gewinnt, denn hier sieht jeder: Wer reißt ist raus! Angetreten sind hier: Wolter (als einziger Finalteilnehmer), Kjorstad, Podmol und der erst 12 Jahre alte Ken Roczen auf einer 85ccm Suzuki. Busty schaffte 5,9m / Ken 6,1m / Oystein 6,7m und Libor gewann mit 6,9m!

Alvaro & Massimo
Alvaro Dal Farra und Massimo Bianconcini

Im Finale ging es dann heiß zur Sache, denn nicht ohne Grund heißt es "HOT-SEAT": hier gab es dann 90 sec. für 10 Tricks. Als erster ging Massimo Bianconcini ins Feld und entschied sich nach dem Sturz von Mat einen Run ohne Backflip zu fahren, denn er hatte keine Lust sich mit in die Verletzenliste aufnehmen zu lassen. Er zeigte unter anderem Switchblade, Tsunami und Rock Solid und konnte somit als erster auf dem "Hot-Seat" Platz nehmen. Allerdings nicht lange, denn Martin Koren verdrängte ihn durch einen sauberen, allerdings Flip-haltigen Run. Was denn jetzt, besser mit Flip, oder besser viele Kombos? Später! Als nächster folgte Morgan Carlson, der wohl den Whip-Contest als zusätzliches "warm fahren" genutzt hat, denn er fuhr ebenfalls einen sauberen Run und konnte sich verdient auf Martin´s Platz breit machen. Alvaro dal Farra versuchte ihn dort zu verdrängen, was ihm aber selbst durch Holyman to Double-handed SG und sauberem Rock Solid nicht gelang. Platz machen mußte Morgan dann aber für Herrn Wolter.

Remi Bizouard
Stylemaster Remi Bizouard mit einem gewhipten Cracknac

Nicht nur, weil es sich so gehört, daß man älteren Herren seinen Sitzplatz anbietet, NEIN, Busty hatte sich den wirklich verdient. Völlig ohne Flip sicherte er sich den "Hot-Seat" mit vielen kreativen Kombos und kam im anschließenden Interview selbst zu dem Schluß, daß es zwar beruhigend für´s eigene Ego ist, wenn man weiß, daß man es kann (noch mal zur Erinnerung: Er sprang ihn als ERSTER Deutscher), aber ihn nicht springen MUß! O-Ton Busty: "Ich geb´ zu, ich bin ´ne pussy, aber ich hatte keine Lust mich hier über die Distanz abzulegen. Viele haben mich ja auf Grund meines Alters schon abgeschrieben, aber ich denke heute konnte man sehen, daß man immer mit UPFORCE rechnen kann" (er hat bei diesem Event als einziger Fahrer alle 3 Contests mitgefahren). Sven Schreiber betonte dann noch mal, daß Busty FMX in Deutschland populär gemacht hat, was ich im Groben auch nicht absprechen will, aber wenn ich berücksichtige, was ich schon alles in den "Goonride" Kolumnen der MotoX lesen konnte, komme ich manchmal schon ins Nachdenken (grad´ was den Fortschritt im FMX und die FIM betrifft) aber egal ... ein Fahrer fehlte noch:

winners

Remi Bizouard! In seinem letzten Interview hatte er uns schon gesagt, daß er es so oft wie möglich auf´s Podest schaffen will, am Besten nach ganz oben! Er zeigte eindrucksvoll, daß die "Jugend" auch nicht ohne ist und es zumindest heute an der Zeit war, das Zepter weiterzureichen! Er hat geschafft, was er sich vorgenommen hat!  Noch liegen sie in der Punktewertung alle dicht beieinander, aber ist es nicht wie bei Allem im Leben nur eine Frage der Zeit? Man soll immer im Zenit stehen wenn man geht! Also Busty, mach´es einfach wie Heidi Klum, zeig´noch mal allen was du drauf hast und such dir dann einen geeigneten Nachfolger ... muß ja nicht gleich ´ne Fernsehshow draus werden, aber ich denke Freddy hat da schon gutes Potential!

Busty meinte daraufhin: "Ich denke, ich kann mich noch gut 5 Jahre an der deutschen Spitze halten, da die Jugend leider bei weitem nicht das aus ihrem Potential macht, was in ihnen steckt. Deswegen werde ich mich noch ein wenig da Oben sonnen, wohlüberlegt das Maul in meinen Kolumnen aufreissen und warten, ob sich bei den Youngsters nicht doch etwas bewegt. Und ich werde ja auch noch besser! Der Airwastl-Zenit ist noch lange nicht erreicht ... versprochen." ;-)

FACTS Suzuki NIGHT of the JUMPs –
FIM IFMXF World Championships


Cologne 14.10.2006

Results Qualification:

1. Remi Bizouard FRA FFM Yamaha 267 Points
2. Busty Wolter GER DMSB Suzuki 257 Points
3. Alvaro dal Farra ITA DMSB Kawasaki 233 Points
4. Morgan Carlson SWE SWEMO Suzuki 232 Points
5. Martin Koren CZE ACCR Kawasaki 222 Points
6. Massimo Bianconcini ITA DMSB Honda 221 Points
7. Freddy Peters GER DMSB Yamaha 216 Points
8. Oystein Kjorstad NOR NMF KTM 208 Points
9. Fabian Bauersachs GER DMSB Kawasaki 203 Points
10. Jey Rouanet FRA FFM KTM 184 Points
11. Tobias Immler GER DMSB Yamaha 180 Points
12. James Fitzpatrick USA AMA Honda 168 Points
13. Libor Podmol CZE ACCR Suzuki 16 Points


Results Final

1. Remi Bizouard FRA FFM Yamaha 297 Points
2. Busty Wolter GER DMSB Suzuki 292 Points
3. Morgan Carlson SWE SWEMO Suzuki 280 Points
4. Martin Koren CZE ACCR Kawasaki 274 Points
5. Alvaro dal Farra ITA DMSB Kawasaki 268 Points
6. Massimo Bianconcini ITA DMSB Honda 245 Points




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